Guest Talk: Frik Els

Begrüßen wir den ersten Gast.nEr ist der Chefredakteur von mining.com, der weltweit meistgelesenen Nachrichten-und Meinungsseite im Bergbau, mit monatlich über 700.000 Lesern. Ein renommierter Journalist, und als wichtige Person in der Bergbaubranche anerkannt.

Begrüßen wir Frik Els! Komm auf die Bühne.

Willkommen, Frik. Bevor wir mit Frik reden: Wenn Sie Social Media nutzen, vergessen Sie nicht, der Episode über unsere Kanäle zu folgen. Melden Sie sich an, teilen Sie Ihre Gedanken und Reaktionen, und diskutieren Sie mit Ihren Zuschauerkollegen aus der ganzen Welt. Es ist Ihre Chance, mit Global Trends zu interagieren.

Frik, willkommen bei BKT Global Trends. Wie schön, dich heute bei uns begrüßen zu dürfen. Ich interviewe nicht jeden Tag jemanden, der im Bergbau so bekannt ist.

 

Vielen Dank, Saana. Ja, Technologie hilft definitiv dabei, nachhaltigen Bergbau auf der ganzen Welt zu betreiben. Aber ich weiß, dass wir nicht viel Zeit haben, und es gibt so viel zu erzählen.

 

Danke, Frik. Ich hoffe, wir können einige der Hauptthemen besprechen. Während dieser Serie versuchen wir, die wichtigsten Trends identifizieren. Technologie und Automatisierung. Macht die Branche hier die größten Fortschritte?

 

Genau so ist es. Alle großen Bergbauunternehmen machen ihre Flotten elektrisch, sie automatisieren unterschiedliche Prozesse, und das passiert ziemlich schnell und ist jetzt Teil der Pläne jedes Bergbauunternehmens, egal, ob groß oder klein. 

 

Jetzt wird das also voll ausgerollt und alle reden darüber.

 

Ja, es geht um die Art des Bergbaus. Man muss die Mine da bauen. wo die Lagerstätte ist, und Bergbauunternehmen müssen einen Weg finden, die Ressourcen zu extrahieren und diese Hindernisse zu überwinden. Und gleichzeitig auch ihre Auswirkungen auf die Umwelt minimieren.

 

Interessant. Wie machen sie das? Kannst du Beispiele nennen?

 

Ja, bspw. die Entsalzungsanlagen, die für Kupfer-Bergwerke in Chile gebaut wurden. Einige dieser Minen verwenden jetzt überhaupt kein Süßwasser mehr.

Gleichzeitig gibt es Goldminen in abgelegenen Gebieten, die zu 100% erneuerbare Energien nutzen. 

 

Ja, und du hast anfangs Elektrofahrzeuge erwähnt. Kannst du das erläutern?

 

Ja, es ist toll, die Kipper zu elektrifizieren und weniger Emissionen zu haben, weniger Diesel zu verbrauchen, usw. Aber das sind große Unternehmen, und sie haben erkannt, dass sie gleichzeitig durch Automatisierung auch Geld sparen können.

 

Okay, es gibt also ein paar Vorteile. Aber was ist mit den Nachteilen?

Angesichts des aktuellen Fokus auf Umweltfragen: Führt der Ansturm auf neue Technologien dazu, Ressourcen in Gebieten auszubeuten die bisher nicht zur Extraktion in Betracht gezogen wurden?

 

Das war schon immer so im Bergbau. Man erschöpft die Ressource immer. Manchmal wird es einfach unwirtschaftlich, die Metalle zu extrahieren. Die Erzqualitäten werden geringer, und man ist gezwungen, immer mehr Material abzubauen, um die gleiche Menge Kupfer zu extrahieren. Zum Beispiel Chile, das 30% des weltweiten Kupfers produziert: Dort wird seit mehr als 150 Jahren abgebaut. Es gibt immer einen Druck für neue Entdeckungen. Ich denke, das nächste Ziel für den Bergbau ist wohl der Unterwasserbergbau. Menschen haben sich dagegen ausgesprochen, meiner Meinung nach zu früh. Aber es ist möglich, in der Tiefsee auf viel grünere Weise abzubauen. Das ist auch noch ein Vorteil. Technik macht uns also verantwortungsbewusster. Je mehr Rücksicht für die Umwelt, je geringer der Fußabdruck, desto weniger Probleme mit der Sanierung.

 

Aber ohne Mineralien kommen wir nicht aus, oder?

Es ist kein gutes Argument, zu sagen, dass wir ohne Bergbau auskommen?

 

Nein, das kann man einfach nicht sagen. Der einzige Weg, fossile Brennstoffe loszuwerden, ist die exponentielle Steigerung des Bergbaus auf der ganzen Welt. Man kann nicht elektrifizieren ohne Kupfer. Man kann keine Elektroautos

ohne Lithium haben. Man kann keine Solaranlagen ohne Silber haben. Und man kann keine Windräder ohne Seltene Erden bauen. Von fossilen Brennstoffen loszukommen und gleichzeitig den Bergbau zu stoppen, das ergibt einfach keinen Sinn. Die Welt würde zum Stillstand kommen. Das wäre ein ziemlich kniffliges Problem.

Wir können nicht über Technologie sprechen, ohne Arbeit zu erwähnen. Und Automatisierungsrobotik schleicht sich in viele Branchen ein. 

 

Die Leute machen sich Sorgen um Arbeitsplatzverlagerungen und -Verluste.

 

Ja, das kommt natürlich in vielen Branchen vor. Aber ich würde sagen, angesichts des Wachstums im Bergbau, geht es weniger um die absoluten Zahlen, sondern eher um die Art der Arbeit, die Bergleute tun. 

 

Wenn man Leute aus leichter oder manueller Arbeit abzieht, kann es immer noch einen positiven Effekt geben?

 

Oh, ganz klar, ja. So wird eine Person verfügbar, die sonst den ganzen Tag hinter dem Steuer eines Kippers sitzen würde. Sie kann jetzt in anderen Bereichen im Bergbau eingesetzt werden, in der Gemeinschaft arbeiten. Diese Unternehmen und Bergwerke an abgelegenen Standorten bauen Krankenhäuser, bauen Schulen, sie haben sogar Agrarprogramme. Und auf der anderen Seite gibt es ein Problem in der Branche, hochqualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Es gibt so viele Veränderungen im Ingenieurwesen, in der Chemie, es braucht hochqualifizierte Leute.

 

Ja. Und ich habe von dieser Sache gehört, dass Leute jetzt Pflanzen nutzen, um Mineralien aus dem Boden zu holen. Stimmt das?

 

Ja, diese Art von Innovationen passieren die ganze Zeit im Bergbau. Es gibt Bakterien, und die kann man verwenden, um Gold zu gewinnen. Man kann auch Phytomining nutzen. Die Sache ist aber: Der Weg vom Labor bis zur Marktreife dauert sehr lang. Zum Beispiel Lithium-Ionen-Akkus. Die wurden zuerst in den 1970er Jahren erforscht und entwickelt. Sie wurden aber erst 1991 vermarktet. Und erst jetzt reden wir über den Einsatz in großem Maßstab.

Es gibt noch weitere Beispiele. Haldenlaugung, zum Beispiel, die heute weit verbreitet ist, nutzt die chemische Extraktion von Erzhalden. Das ist energieeffizienter, und man kann mehr Metall aus dem Erz holen. Auch andere Technologien werden genutzt, der Blockbruchbau zum Beispiel. Dabei wird der Erzkörper unterhöhlt und dann nutzt man die Schwerkraft, so dass das Erz in sich selbst zusammenbricht.

 

Wow, das ist absolut faszinierend. Frik, du hast die Bedeutung von Technologie hervorgehoben. Wir kommen auf einige dieser Punkte später in unserer Diskussion zurück. Aber kurz bevor wir zu unserem nächsten Gast kommen, wollen wir dir eine Frage stellen, mit unserer Ask Away!-Funktion.

Bist du bereit?

 

Das bin ich.

 

Okay, prima. Frik, hier stellen wir dir eine Frage, die wir in unseren Social-Media-Kanälen gefunden haben. Diese hier ist wohl nicht nur im Bergbau relevant, sondern für die Anwendung von Technologie in jeder Branche. Die Frage lautet: Was sind die Barrieren, Technologie im Bergbau einzuführen?

 

Ich glaube, wir müssen zurück zur eigentlichen Definition von Erz. Es wird nur Erz genannt, wenn man wirtschaftlich Metalle daraus extrahieren kann. Wenn nicht, sind es nur Steine. Die Barriere, eine Mine zu bauen, sind normalerweise die Kosten. Gibt man Milliarden im Voraus aus, ohne sichere Renditen zu haben?

 

Wow, faszinierend. Also, das sind tolle Einsichten Frik. Nochmals vielen Dank und wir sehen uns gegen Ende der Show wieder.

 
Guests
  • Frik Els
    Frik Els
  • Andrew Petruska
    Andrew Petruska
  • Chris Rhoades
    Chris Rhoades
Frik Els
Frik Els

Frik Els ist Chefredakteur von MINING.COM, der weltweit führenden Quelle für Nachrichten und Meinungen zum Bergbau und zu Metallen mit einer wöchentlichen Leserschaft von mehr als 200.000 Industrieexperten auf der ganzen Welt. 

Frik hat sich in seinen Werken und öffentlichen Auftritten auf die grüne Energiewende und die Rohstoffe konzentriert, die zur Erreichung der Klimaziele und zur Bekämpfung der Erderwärmung benötigt werden. Er schuf den EV Metal Index, der Einblicke in die größte Beeinträchtigung bei der Automobil- und Rohstoffindustrie seit einem Jahrhundert gibt.

 

Andrew Petruska
Andrew Petruska

Dr. Andrew Jacob Petruska ist derzeit ordentlicher Professor für Maschinenbau und seit 2016 Direktor des interdisziplinären Graduiertenprogramms für Robotik

an der Colorado School of Mines, Golden. Während seiner Promotion erhielt er ein NSF IGERT-Praktikum zur Untersuchung der berührungslosen magnetischen Manipulation und entwickelte das erste rekonfigurierbare magnetische Manipulationssystem in Echtzeit. Sein derzeitiger Forschungsschwerpunkt liegt auf der Wahrnehmung, Zustandsschätzung und Kontrolle in GPS-verweigerten Umgebungen für Anwendungen, die vom Untertagebergbau, von Suche und Rettung sowie der On-Orbit-

Herstellung bis hin zur Konstruktion, zur Navigation und zum Bergbau auf dem Mond reichen.

 
 

Chris Rhoades
Chris Rhoades

Mit einer Familientradition in der OTR-Industrie, die 155 Jahre zurückreicht, begann Chris Rhoades seinen beruflichen Werdegang mit der Arbeit an Reifen-Tracking-Programmen.

1999 wechselte er als Senior Product Manager, Technical Solutions, zu BKT und nutzte sein Know-how, um eine neue Technologie zu entwickeln: SPOTech. Dabei handelt sich um ein hochmodernes Überwachungssystem, das mithilfe von GPS-Systemen, GoPro-Kameras und Beschleunigungsmessern Daten über die Aktivitäten von Sattelschleppern erhebt, um die Produktivität, Effizienz und Betriebsbedingungen in Bergbaustätten oder Steinbrüchen zu verbessern.

Mit 24 Jahren Erfahrung bei BKT ist er jetzt der US-Vizepräsident von BKT Tires für OTR. Er arbeitet leidenschaftlich gerne mit Kunden und Händlern zusammen, um Lösungen zur Reduzierung ihrer Gesamtbetriebskosten zu nutzen.